Rund
blankpolierte Oldtimer starteten am Sonntag von Niebüll
aus zur Sternfahrt. Die Stars: Die Goggos T 250 aus den
50er und 60er-Jahren.
von Arndt Prenzel
16. April 2018 Nordfriesisches Tageblatt
Niebüll
| Geknatter, dicke Luft und strahlende Gesichter:
das alljährliche Anglasen des Glas- und
Goggo-Stammtisches fand diesmal in Niebüll statt.
Ingrid und Volker Oldsen, die selbst neben einigen
Goggos zahlreiche Oldtimer wie Schätze in zwei Hallen hüten,
waren diesmal die Organisatoren.
Rund
40 Klassiker aus den 50er und 60er Jahren fuhren auf den
Hof der Oldtimer-Fans Oldsen. Hauptattraktion waren die
„echten“ Goggos T 250 aus den 50er-60er Jahren
– jeder hatte so seine Feinheiten. Bäcker Matthais
Radel aus Hamburg-Bahrenefeld, der allein vier Goggos
sein eigen nennt, hatte einen zünftigen Dachgepäckträger
samt Koffern dabei und verwies auf die besonderen
Ausstellfenster. Zum Feiertag hatte er einen
Goggo-Kuchen gebacken – die Radkappe diente als
Muster. Im Tempo 85 war er mit dem Vater über die
Landstraße gezuckelt.
Der
Däne Poul Thomsen, der einen Goggo mit 300 Kubik und
elekrischen Vorwärtsgetriebe besitzt, war im Lloyd
Alexander Kombi, Baujahr 1958, aus der Nähe von Odense
angereist. Eine Rarität wie das „große Goggomobil“,
Typ Isar, der ab 1959 als Nachfolgemodell gebaut wurde.
Der grüne Glas 1700 aus dem Jahr 1966 war ursprünglich
als Borgward-Isabella-Nachfolgemodell geplant worden,
ehe die Bremer pleite gingen.
Bent
Jessen aus Lögumkloster hat in einer Scheune einen
Heinkel Kabinenroller gefunden: „Der lief ohne
weiteres, da habe ich ihn so gelassen!“ Alle anderen
Fahrzeuge waren natürlich extra gewienert worden und glänzten.
Der Morsumer Heinrich Schober hatte aus Sylt einen
mausgrauen Goggo T 250 mitgebracht. Auf der Insel
sieht man ihn eher im Coupé. Als Begleitfahrzeug hatte
die Freiwillige Feuerwehr Beringstedt einen Ford Transit
1964 nach Niebüll gelenkt.
Neben
Goggos und Glas-Gefährten gab es noch alte, wunderschöne
Mercedes Benz, Borgward Isabella, Opel, Citroen und
einen DAF zu bestaunen. In den offenen Garagen gab es in
Niebüll neben Goggo Coupe, Lloyd P400 Baujahr 1957,
Heinkel Kabinenroller, Simca, Autobianchi Kombi, Renault
Dauphine, DKW 3-6 Coupé insgesamt 43 Oldtimer zu sehen.
„Mein erstes Auto war eine Isetta“, verriet Volkert
Oldsen, „Damit fing alles an!“
Die
Autofreunde beschnackten sich erst einmal in aller Ruhe,
ehe es zur Sternfahrt losgehen sollte. Zunächst wurde
die Nolde-Stiftung angesteuert; nach einem Mittagessen
in Neukirchen ging es Richtung Dänemark, einem Besuch
der Kirche in Mögeltondern schloss sich nach der
Passage Tondern ein Kaffeetrinken in Westre an. So
manches Geheimnis wurde gelüftet – etwa, dass BMW
nach der Übernahme von Glas das schmucke Coupé einfach
weitergebaut hat.
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Quelle: https://www.shz.de/19587846 ©2018
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