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Titel

Volle Fahrt - das gilt nicht nur für den GLAS- und GOGGO-Stammtisch Nordlichter in Schleswig-Holstein, sondern ganz besonders für unsere Chef-Organisatorin Karin Möller. Vor zwei Jahren hatten wir unser Anglasen, die norddeutsche Saison-Eröffnungsfahrt mit einer kleinen Ausfahrt mit Wildpark-Besuch und Kaffeetrinken begründet. 2008 brauchte das Teilnehmerfeld schon zwei Mahlzeiten, um den vergnüglichen Tag zu überstehen. Dieses Jahr wartete auf uns ein pralles Ganztages-Programm, das Karin auf die Beine gestellt hat. Prall, aber dennoch stressfrei - diesen Spagat zu vollziehen, ist nicht einfach, aber Karin ist es 100%ig gelungen!

Cremeschnittchen

26 Teilnehmer in 15 Autos kamen an diesem dritten April-Sonntag in den Genuss der offensichtlich aufwändigen Vorbereitungen. Aus Hamburg schloss sich ein V8 an. Karins Kontaktpflege zur Regionalpresse lockte auch ein Pärchen mit einem "Cremeschnittchen", einem Renault CV4, an, dessen charmanter Fahrer und seine Frau stilecht im Look der 50er Jahre erschienen.

Im Hinblick auf das Teilnehmerfeld, das zum größten Teil aus Goggos besteht, hielten sich die Entfernungen der Etappen in Grenzen. Gemütliches Cruisen durch Schleswig-Holsteins Frühling war angesagt. Bereits zwischen 9 und 10Uhr ging es los. Karin, Addi, wie habt Ihr es bloß geschafft, so früh aufzustehen?

Startpunkt war Neumünster, wo uns eine Führung durch das Tuch- und Technikmuseum die 400 Jahre alte Tradition dieser mitten in Schleswig-Holstein gelegenen Stadt als einstiges Zentrum der Textilindustrie offenbarte. Jetzt gibt es hier nur noch die Museumsweberei, 1991 schloss das letzte Werk.

Vor dem Technikmuseum Neumünster
Interesse an der Technik Programmierbarer Jacquard-WebstuhlProgrammierbarer Jacquard-Webstuhl
Nicht nur die Herren zeigten Interesse für die Technik -
Spass in der Hutausstellung Spass in der Hutausstellung Spass in der Hutausstellung
- und nicht nur die Damen hatten Spaß an der Hut-Ausstellung.

Ein Zitat aus der zeitgenössischen Literatur des frühen 19.Jahrhunderts gefiel den Herren besonders gut - und uns Damen gefiel, dass DIE Zeiten vorbei sind:
"So stehst du da in deinem Wesen, holdes Weib, eine unbewusste Blume, eine himmlische Pflanze… Dein Name heißt Einfalt, Stille, Sehnsucht und Freude. Deine Kraft und Deine Würde liegt mehr im Sein, als im Tun, mehr im Stillstehen als Vordringen, mehr im Gehorsam als im Befehl, mehr in Demut als im Willen."
Es gab noch mehr ähnliche Zitate, doch ich will euch nicht langweilen.

Vor der gemeinsamen Ausfahrt -es war inzwischen 12Uhr- bedurfte es einer Stärkung in Form einer Kartoffelsuppe. Viel Gelächter zeugte von ersten Benzingesprächen und Anekdoten.

Unter dem wolkenlosen Himmel fuhr der "gläserne" Konvoi durch blühende Alleen Richtung Plön, wie immer wiederholt an erstaunten und oftmals verträumt lächelnden Zuschauern vorbei, denen wohl alte Erinnerungen in den Sinn kamen.

Gläserner Konvoi
Konvoi im Rückspiegel

Ziel war ein Fährhaus. Also ein Gewässer. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser der Glas Club News daran, dass wir auch in den Vorjahren jedesmal auf mindestens eine Fähre warten mussten. "Entschieden zu viel Wasser bei euch" kommentierte einmal ein Glasclub-Kamerad. Er kennt Schleswig-Holstein offenbar nicht. Es ist nämlich nicht nur das Land zwischen den Meeren, sondern bietet eine wunderschöne Landschaft mit zahlreichen Flüsschen und Seen. Etwa 200 Seen liegen in der sogenannten Holsteinischen Schweiz. Allein die Plöner Seenplatte mit dem großen Plöner See besteht aus mehr als einem Dutzend Seen, die größtenteils durch Kanäle miteinander verbunden sind. In den folgenden zwei Stunden lernten wir fünf davon kennen.

Unsere Glas, Goggos und die zwei Fremd-Fabrikate überließen wir den Seh-Leuten auf dem Parkplatz, während wir uns bei Kaffee satt und Kuchen von der nicht wirklich anstrengenden Anreise erholten.

Auf dem Fährparkplatz
Bei Kaffee und Kuchen Idylle pur

Die anschließende Fahrt zum nächsten Ziel unserer Kult-Tour dauerte eigentlich nur ein paar Minuten. Aber für die letzten 100m benötigten wir über eine halbe Stunde. Normalerweise darf kein Auto direkt vor das Schloss fahren. Karin hatte für uns die Sonder-Erlaubnis eingeholt. Nur - der Weg hinauf war eine arg steile Katzenkopfpflasterstraße. Wenn wir da in Stocken geraten - werden die Goggos dort wieder anfahren können? So entschlossen wir uns, sicherheits-halber einzeln den Berg zu erklimmen.

Kratzt die Stossstange auf dem Pflaster?
Kratzt die Stoßstange auf dem Pflaster?
Go, Goggo go!

Wie die Fotos zeigen, war das auch gut so.


<- Go, Goggo go!

Schloss Plo¨n

Herr Fielmann lud uns zur Schloss-Besichtigung ein. Wieso macht Herr Fielmann so etwas? Ihm gehört dieses Schloss. Er war es, der das Gemäuer vor dem sicheren Verfall rettete und perfekt restaurieren ließ. Seit 2004 beherbergt es die gemeinnützige Fielmann Akademie, ein Optiker-Ausbildungszentrum nebst Unterkünften.

Nordlichter im Schloss

Wer hätte da nicht Lust, ein wenig über Augenoptik zu lernen?

Pantoffelheld

<- Hier im Schloß wurden wir alle zu "Pantoffelhelden".

Karin Möller

Es wurde Abend. Die Sonne ging schon unter, als wir uns nach einem ereignisreichen und doch ganz entspannten Sonntag voneinander verabschiedeten. Karin, die die ganze Zeit so aufgeregt war, strahlte. Keine Pannen, gutes Wetter und allen hat es gut gefallen. Die große Mühe, die sie sich mit Addis Hilfe über Monate hinweg gemacht hatte, war belohnt worden.
Wir sind froh, Euch zu haben! Danke.

gez. Dr. Andrea Bräuer-Bercx


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