Anglasen
2008
Entspannt genieße ich
meine Mini-Kreuzfahrt auf der „Colour Fantasy“ von Kiel nach
Oslo und zurück. Voller Vorfreude auf das umwerfende
skandinavische Buffet schlendere ich an den verlockenden
Boutiquen, Parfümerien und Restaurants vorbei, um mich vor dem
Abendessen im Spa-Bereich dieses Luxusliners noch ein wenig verwöhnen
zu lassen. - Ihr fragt euch nun vielleicht: was hat das mit dem
GLAS-Club zu tun?? Dazu gehe ich einfach einmal gute drei Monate
zurück:

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Die Teilnehmer das "Anglasen"
am Pier in Kiel
gegenüber dem Museumshafen
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Wir schreiben Sonntag, den
20. April 2008 und als Beweis dafür, dass der GLAS- und
Goggo-Stammtisch „Nordlichter“ keine Eintagsfliege ist,
findet zum zweiten Mal das schleswig-holsteinische Anglasen
statt. Damit ist eine Tradition geboren. Karin Möller hat die
Begeisterung der Teilnehmer 2007 wie gewünscht als Auftrag
verstanden und angenommen. Auch in diesem Jahr stellte sie ein
Sonntags-Programm auf die Beine bzw. Achsen, das großen Anklang
fand. Treffpunkt war dieses Mal nicht unser Stammlokal in
Brokenlande, sondern in exponierter Lage die publikumswirksame
Pier gegenüber dem Kieler
Museumshafen.
Regulär ist hier jeglicher Autoverkehr untersagt, was stabile
Absperrungen deutlich machen. Aber Karin hatte ihren gesamten
Charme in die städtische Waagschale geworfen und erhielt einen
Vormittag lang die Schlüsselgewalt. Mit dem Museums-Dampfer
„Freya“ im Hintergrund gab unsere GLAS-Parade Reihe vom
Goggo bis zum V8 ein attraktives Bild ab, das von vergangenen
Zeiten zeugte. Hatten wir im vergangenen Jahr großzügigerweise
bereits Hannover zu Schleswig-Holstein eingemeindet, dehnten wir
unser „Hoheitsgebiet“ dieses Jahr nach Bremen aus. Auch über
außerschleswigholsteinische Gäste freuen wir uns sehr. Wir
wollen es durchgehen lassen, dass ausgerechnet ein Verwandter
des Organisationsteams mit einem modernen Gefährt aus einer
Wolfsburger Kfz-Schmiede anreiste, aber diesem Paar stand die
Anschaffung eines Oldtimers noch bevor. Ich glaube, die
Infektion mit dem Oldie-Virus ist vollzogen. Warten wir mal 2009
ab.
Ein paar Freiwillige wurden rasch bereit erklärt, bei unseren
GLAS-Perlen Wache zu halten, und der restliche Trupp kantapperte
über die technisch ungewöhnliche Fußgänger-Ziehharmonika-Klapp-Brücke
über die „Kieler Hörn“ (ein altes kleines Hafenbecken) zum
Norwegen-Kai. Dort lag in majestätischer Größe die eingangs
erwähnte „Colour
Fantasy“, ein norwegisches Luxus-Kreuz- fahrt-Fährschiff,
das zwischen Kiel und Oslo
pendelt.
Eine ein- stün- dige Besichtigung ließ uns in eine
Traumschiff-Welt eintauchen. Die Fremdenführerin warnte uns
vor Stolperfallen, nämlich den Staubsaugern, was von einem Das Fähr-Kreuzfahrtschiff
"Colour
Fantasy"
Teilnehmer trocken kommentiert wurde „ach, das geht schon,
das kenne ich von Zuhause“. Keine Sorge, Addi, ich verrate
dich nicht. Die knapp vierstündige Pause zwischen Ankunft aus
und Abfahrt nach Oslo wird nämlich nicht nur für
werbewirksame Besichtigungen genutzt (was funktioniert hat,
siehe Einleitung), sondern auch zum Aufklaren (Aufräumen und
Saubermachen).
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Promenade auf dem
Schiff
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Auch wenn wir an Bord des Schiffes auch gelegentlich den
Fahrstuhl nutzten auf unserem Weg von Deck 8 auf Deck 15, war
im Anschluss der Appetit groß genug auf Erbsensuppe satt im
„Edgars“.
Die anschließende Verdauungs-Ausfahrt -das Publikum hatte
unsere Autos lange genug bestaunt- führte zunächst direkt am
Ufer der Kieler
Innenförde entlang, die sich bei strahlendem Sonnenschein
von ihrer schönsten maritimen Seite präsentierte. Der erste
Stopp auf einem Parkplatz nach wenigen Kilometern musste
einfach sein.
Ein Blick von der Holtenauer
Hochbrücke zeigte nicht nur den Museumsdampfer
„Freya“, der sich ebenfalls auf eine Ausfahrt gemacht
hatte, sondern auch, dass auch im hohen Norden sehr viel schöne
Gegend vorhanden ist.
Und durch eben diese fuhr unser Konvoi zum nächsten
Highlight: zur Sonder-Privat-Besichtigung eines alten
schleswig-holsteinischen Herrenhauses, Gut
Knoop. Malerisch parkten wir direkt davor, wobei der
Hausherr unnötigerweise ein wenig um seine frisch gemähte
Wiese fürchtete.
Höchstpersönlich führte er uns durch das Anwesen.
Ein untrügliches Zeichen, dass er dieses samt Ehefrau und
Dackel tatsächlich bewohnt, war das Wohnzimmer, das zwar
kunstvolle Wandmalereien und seltene uralte noch verspannte
(nicht geklebte) Tapeten aufwies, die die ausführlichen Erläuterungen
wirklich wert waren, aber auch ganz normales abgewetztes und
von Dackelzähnen gezeichnetes Mobiliar nebst Fernseher
beinhaltete. Großzügige Räume, riesige Deckenhöhen.
Dabei kam allen auch das unerfreuliche Thema Heizkosten in
den Sinn. Die möchte ich nicht haben…
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Wohnzimmer im
Museum |
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Zum Glück ließ dieser sonnige Frühlingstag ahnen, dass
sich die Heizperiode dem Ende neigte. So bedauerten wir es
etwas, dass das nächste Ziel, ein Café,
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Kuchenschlacht |
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in dem wir zur Abschluss-Tortenschlacht angemeldet waren,
keine Garten-Sitzplätze anbot. Der Versuchung der
verschiedenen hausgebackenen Kuchen und Torten konnte keiner
widerstehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeiner
von uns an jenem Sonntag noch ein üppiges Abendessen zu
sich genommen hat. Bei diesem Café stieß zuguterletzt ein
weiterer Goggo-Fahrer zu uns, der dank Karins Informationen
an die Lokalpresse von unserer Ausfahrt gelesen hatte.

Warteschlange
vor der Kanal-Fähre
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Der Stammtisch in Brokenlande wächst also.
Wenn ihr, liebe Glasclub-Freunde, dies lest, haben wir
„Nordlichter“ auch schon unsere zweite
Stammtisch-Sonder-Veranstaltung hinter uns, das Spätsommer-Grillfest.
Aber davon wird an anderer Stelle berichtet, vielleicht
auch auf unserer Stammtisch-Website http://nordlichter.glasclub.de
die wir allmählich mit Leben füllen werden. Besucht uns
doch einfach einmal!
gez. Dr. Andrea Bräuer-Bercx
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